Das Zusammenleben beziehungsweise -arbeiten lässt sich in der Regel kaum konfliktfrei gestalten. Kleine Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten sind aber im Normalfall schnell gelöst. Hitzige Diskussionen können sogar den kreativen und produktiven Arbeitsprozess vorantreiben. Bleiben der Konflikt und das Problem jedoch langfristig bestehen und werden besonders von einer Seite vorangetrieben, spricht man im schlimmsten Fall von Mobbing.
Mobbing am Arbeitsplatz.
In der Praxis findet man Mobbing sowohl von Seiten der Kollegen als auch von der Führungsebene. Ursachen können Hierarchien, unklare Kompetenzverteilung, chronische Über- oder Unterforderung, sowie Neid und Konkurrenzdruck sein. Der Arbeitgeber hat grundsätzlich im Rahmen einer sogenannten Fürsorgepflicht sicherzustellen, dass Gesundheit, Würde und Integrität am Arbeitsplatz gesichert sind. Erfährt der Arbeitnehmer also von Mobbingfällen innerhalb seines Unternehmens, ist er dazu verpflichtet, einzuschreiten.
Mobbing am Arbeitsplatz kann von ständigem Vorenthalten wichtiger Informationen, über Streuen von Gerüchten, bis hin zu direkten Angriffen gehen.
Grundsätzlich ist es sinnvoll die Begebenheiten schriftlich mit Ort, Datum und gegebenenfalls Zeugen festzuhalten, um später genaue Angaben und Beweise vorlegen zu können. Direktes Ansprechen beim Auftreten von Gerüchten kann diese oftmals schon im Keim ersticken. Bleiben Sie sachlich und lassen Sie sich nicht zu Beleidigungen und Sticheleien hinreißen. Kann das Problem trotz klärender Gespräche nicht gelöst werden, ist es bei Mobbing unter Kollegen ratsam, die zuständige Führungskraft um Hilfe zu bitten oder externe Mediatoren an Bord zu holen.
Fördern bestimmte Räume Auseinandersetzungen?
Auch wenn Mobbing oder Streitfälle meist ein zwischenmenschliches Problem sind, können durch negativ besetzte Räume, Reibereien verstärkt werden. Besonders bei sehr enger räumlicher Zusammenarbeit entsteht Konfliktpotential, welches sich schlimmstenfalls als dauerhafter Zustand etabliert.
Genauer Regeln bedarf es auch im heiß diskutierte Open Office . Temperatur, Lautstärke oder die duftende Wurstsemmel – Streitpunkte finden sich hier genug. Umso wichtiger ist es, offen mit den Schreibtischnachbarn zu kommunizieren und die Probleme direkt anzusprechen. Ist jedoch eine gewisse Grundlautstärke nicht mehr zu handeln, empfehlen sich spezielle Raumteiler oder Elemente, welche den Schall schlucken und für eine ruhigere und privatere Atmosphäre sorgen.
Grundsätzlich gilt: Die beste Streitprävention ist, nicht jede Aussage seines Gegenübers auf die Goldwaage zu legen. Humor kann hier ein echtes Wundermittel sein. Gestehen Sie sich Ihre eigenen Fehler ein und lernen Sie darüber zu lachen. Das kann Situationen entschärfen und so manche Probleme sogar ins Positive wenden.