Flexibel soll sie sein, aber auch sinnstiftend, gut bezahlt, mit flachen Hierarchien und abwechslungsreichem Aufgabengebiet. – So lassen sich die Anforderungen, welche die Neustarter in der Arbeitswelt aus der Generation Z an ihren Job stellen, zusammenfassen. Wie die Z-ler ticken und worauf sich Arbeitgeber einstellen müssen.
X – Y – Z … wer ist wer?
Ganz schön viele Begriffe und Buchstaben, die für die Kennzeichnung der Generationen verwendet werden – wer ist also wo zuzuordnen? Unter Generation Z (kurz Gen Z) werden in der Regel alle Personen, die zwischen 1996 und 2010 geboren wurden, subsumiert. Die Vorgänger von Z sind, wie könnte es anders sein, die Generation Y mit den Jahrgängen 1981 bis 1995. Personen, die zwischen 1965 und 1980 geboren wurden, gehören dann üblicherweise zur Generation X. Davor liegen noch die Babyboomer ab 1946. So weit, so klar. Die Einordnung zeigt bereits, dass die Gen Z gerade in den Startlöchern des Berufslebens steht.
Das ist der Status quo.
Im Gegensatz zu vielen früheren Generationen sind die Z-ler mit großem Wohlstand und mit zahlreichen Möglichkeiten aufgewachsen. Handy, Computer und Internet begleiten sie bereits seit der Einschulung. Der Wohlstand machte es ihren Eltern möglich, sie umfangreich zu fördern. Die richtige Ausbildung zu finden, hat daher einen höheren Stellenwert. Auch die Bereitschaft, Studium oder Lehre abzubrechen und sich neu zu orientieren, ist größer. Die Z-ler haben daher einen anderen Anspruch an Leben und Job – Spoiler: Die Arbeit steht nicht mehr an erster Stelle. Allein in Deutschland sind, laut dem Wirtschaftsmagazin brand eins, nicht einmal neun Millionen Menschen um die Jahrtausendwende geboren. Das macht sie zu einer sehr kleinen Gruppe – und das führt wiederum zu einem Mangel an künftigen Arbeitskräften. Deshalb bewerben sich mittlerweile Unternehmen bei den potenziellen Mitarbeitern, und nicht umgekehrt. Und genau das macht es der Gen Z auch einfacher, ihre Forderungen durchzusetzen.
Was sind die Erwartungen?
Was ist also der Generation Z wichtig im Arbeitsleben? Ganz oben steht laut einer Umfrage des Statista Research Departments eine ausgewogene Work-Life-Balance. 84 Prozent der weltweit befragten Personen zwischen 18 und 23 Jahren gaben an, dass es ihnen wichtig oder sehr wichtig ist, Beruf und Freizeit in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. Der Beruf als Selbstzweck, um Geld zu verdienen, steht nicht mehr an erster Stelle. Freizeit, Familie und Selbstverwirklichung sind für die junge Generation die wichtigsten Grundpfeiler. Trotzdem spielt auch der finanzielle Aspekt eine zentrale Rolle. Schließlich gaben 87 Prozent der Befragten an, dass ein gutes Gehalt sowie weitere Zusatzleistungen als essenziell betrachtet werden. 76 Prozent wollen zudem flexible Arbeitszeiten sowie die Möglichkeit, auch abseits des klassischen Schreibtisches zu arbeiten. Home-Office, Remote-Arbeit und ein kreatives Arbeitsumfeld sind für die Gen Z keine Benefits, sondern selbstverständlich. Außerdem gaben über 80 Prozent an, dass die Vielfalt ihrer Aufgaben, sowie die Chance, durch ihre Tätigkeit einen bedeutsamen Einfluss auszuüben, bei der Berufs- und Arbeitgeberwahl ausschlaggebend sind.
Was jetzt zu tun ist.
Obstkorb, Home-Office und Kantine reichen längst nicht mehr, um die künftige Arbeitskräfte-Generation zu locken. HR-Manager müssen neue Konzepte erarbeiten, um die Generation Z zu gewinnen. Reisen, Teilzeitstellen, Urlaubs-Upgrade oder regelmäßige Mitarbeiter-Events – besonders mit mehr Freizeit, mehr Sinn und mehr Zusammenhalt lässt sich punkten. Außerdem schätzen Z-ler flache Hierarchien, Direktansprache, Coachings und Weiterbildungen.
Ist Mitarbeiter Z schließlich im Unternehmen gelandet, heißt es, ihn auch zu halten. Wie das gelingt? HR-Experten empfehlen vor allem offene Kommunikation und regelmäßiges Feedback – sowohl Lob als auch Verbesserungsvorschläge. Außerdem liebt die Generation Z Herausforderungen und Verantwortung für eigene Projektbereiche. Und, wie bereits erwähnt, ganz wichtig: die Akzeptanz der Work-Life-Balance. Z-ler wollen ohne schlechtes Gewissen einen direkten Cut zwischen Beruf und Privatleben setzen.