Job Sharing: Geteilte Arbeit ist ganze Arbeit.

Vollzeit oder Teilzeit? Die Möglichkeiten sind heute vielfältiger denn je. Mit neuen Modellen wie dem sogenannten Job Sharing lassen sich temporäre oder dauerhafte Arbeitszeit Konstrukte integrieren, von denen sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitieren können.

Beim Job Sharing wird eine Vollzeitstelle inhaltlich und physisch auf zwei Personen aufgeteilt. Meist handelt es sich um eine sehr anspruchsvolle Stelle mit umfassendem Kompetenz-Portfolio. Im Gegensatz zur klassischen Teilzeitstelle werden die Aufgaben in den meisten Fällen gemeinsam erfüllt.

 

Vom Pairing zum Splitting.

Job Sharing kann jedoch in verschiedenen Ausprägungen auftreten. Beim Job Pairing tragen zwei Personen gleichzeitig die Verantwortung für alle Aufgaben einer Vollzeitstelle. Darüber hinaus gibt es noch das Job Splitting. Hier wird die Stelle exakt aufgeteilt. Jeder Partner hat genau zugewiesene Aufgabenbereiche. Vom Top Sharing spricht man, wenn die Arbeit der Führungsebene im Team bewältigt wird. Die klassische Aufteilung einer 100-Prozent-Stelle ist 50/50 für jeden der beiden Arbeitnehmer. In der Praxis finden sich aber auch weitere Formen, die Arbeit zu splitten, wie 40/60. Die genaue Teilung muss individuell auf die jeweilige Situation angepasst sein. Oft wird Job Sharing nur temporär eingesetzt, um ein wichtiges Projekt abzuschließen oder den Nachfolger auf die Übernahme einer Position vorzubereiten. Wichtig ist, die genauen Bedingungen des Job-Sharing-Modells im Arbeitsvertrag festzuhalten.

Die Vorteile für den Arbeitgeber reichen von doppeltem Know-how bis hin zu mehr Effizienz. Arbeitnehmer profitieren von flexibler Zeitaufteilung und dem Erfahrungsaustausch mit dem Job-Partner. Auch zur Reintegration von Eltern nach der Karenzzeit eignet sich das Modell gut. Natürlich hat Job Sharing nicht nur Vorteile, sondern ist mit einem erhöhten Organisationsaufwand verbunden. Die Kommunikation zwischen den Partnern muss funktionieren, daher ist schon bei der Auswahl des Teams wichtig, dass Harmonie und Sympathie im Tandem gegeben sind.

 

Raumanforderungen für Job Sharer.

Viele Job Sharer teilen sich neben den Aufgaben auch den Arbeitsplatz oder verrichten ihre Arbeit im selben Büro. Job Splitter können durch die Aufteilung ihrer Tätigkeitsbereiche Desk Sharing betreiben und einen gemeinsamen Schreibtisch nutzen. Voraussetzung dabei ist, dass beide Partner Anwesenheitszeiten vereinbart haben. Top Sharer oder Job Pairer benötigen im Büroraum Zonen zur Kommunikation oder Collaboration, da sie ihre Arbeit und die damit einhergehenden Entscheidungen gemeinsam bewältigen. Geschickt genutzte Mittelzonen, kollaborative Bereiche in Teambüros, temporäre Silent Rooms als Rückzugsort für ungestörtes Arbeiten oder eigene Kreativräume eignen sich besonders gut, um das Job Sharing so unkompliziert und effizient wie möglich zu gestalten.

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