Google macht’s, PepsiCo auch und Yahoo sowieso. Was? Corporate Gardening, ein Trend in den USA, der dieser Tage auch in Europa beginnt, Früchte zu tragen. Vom gepachteten Firmenacker bis hin zum begrünten Office – die Natur hält im Büroalltag immer stärker Einzug. Viele positive Auswirkungen gehen damit einher.
225 Mitarbeiter, 58 Parzellen und 25 Gemüse sowie 30 Kräutersorten – so startete der Corporate Garden von PepsiCo in Purchase, N. Y. Der Acker liegt nur fünf Gehminuten vom Headquarter entfernt und die Mitarbeiter kommen morgens, mittags oder abends vorbei, um ihre Pflanzen zu pflegen. Und natürlich um zu ernten. Ihre Erträge genießen die Hobbygärtner selbst oder spenden sie einer Essenstafel in der Region.
Dicke Luft im Büro.
Ähnliche Projekte laufen seit ein paar Jahren quer über die USA verteilt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Corporate Gardens sind in Zeiten knapper Budgets eine günstige Maßnahme, um Kreativität, Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter zu steigern. Eine Stunde im Garten wirkt Wunder, wie Beteiligte berichten. Außerdem brechen in Corporate Gardens berufliche Hierarchien auf, denn alle stehen auf derselben Ebene.
Der Faktor Mensch.
Die Halbwertszeit der Corporate Gardens ist unterschiedlich. Ähnlich dem Phänomen verfaulender Lebensmittel in Bürokühlschränken ist auch in dieser Sache nach der Anfangseuphorie ein gewisses Maß an Disziplin erforderlich. Während laut der New York Times der PepsiCo-Garten im zweiten Jahr (auch aufgrund übermäßig schlechten Wetters) mittelprächtig vor sich dahinvegetierte, gibt es andere Gärten, die sich gut entwickeln.
Es muss nicht immer ein Acker sein ...
Aufgrund von Standort, Umweltbedingungen und anderen Faktoren ist es vielen Unternehmen nicht möglich, einen Acker in Fußnähe zu bewirtschaften. Darum hat es sich die Wiener Firma Green Rabbit (greenrabbit.co) zur Aufgabe gemacht, den Garten ins Büro zu bringen. Sie bietet verschiedene Formen von Pflanzenservices an: von Grün-Konzepten generell bis hin zur All-inclusive-Pflege mit wöchentlichem Gießservice. Ein Großteil der Pflanzenpflege kann meist von den Büromitarbeitern übernommen werden. Green Rabbit erstellt dazu eigene Gießpläne, Pflegeanleitungen und schult die Mitarbeiter.
Grünes Büro steigert Effizienz.
Pflanzen im Büro haben viele positive Eigenschaften. Sie steigern das Wohlbefinden und regulieren die Luftfeuchtigkeit – 97 % des Gießwassers werden wieder an die Raumluft abgegeben. Pflanzen reduzieren den Staubgehalt in der Luft, wirken schalldämpfend und bauen Schadstoffe wie Kohlendioxid ab. Im Ausgleich dazu geben sie Sauerstoff ab. Bereits drei bis fünf größere Pflanzen reichen aus, um in einem 30m2 großen Raum das Arbeitsklima zu verbessern. Wissenschaftlich bestätigt: In einem begrünten Büro gehen die krankheitsbedingten Fehlzeiten pro Jahr und Mitarbeiter im Durchschnitt um mehr als drei Tage zurück.
Positive Auswirkungen auf die Gesundheit.
Eine wissenschaftliche Studie aus Norwegen belegt, dass die Begrünung im Büro zahlreiche gesundheitliche Beschwerden der Mitarbeiter signifikant verringert:
- Müdigkeit um 30 %
- Trockener Hals um 30 %
- Husten um 37 %
- Trockene, gereizte Haut um 23 %
(Quelle: Prof. Dr. Tove Fjeld, Grüne Nachrichten)
Autor: Wiesner-Hager Content-Redaktion