Am Küchentisch, auf der Couch oder sogar im Bett? Wo haben Sie Ihr Home-Office aufgeschlagen? Es sich kurzfristig mit dem Notebook am Sofa bequem zu machen ist kein Problem. Für die längerfristige Übersiedelung ins Heimbüro sollte jedoch auf ein ergonomisches Arbeitsumfeld geachtet werden.
Die Ergonomie des Sitzens.
Statisches Sitzen kann auf Dauer zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen. Im schlimmsten Fall droht sogar ein Bandscheibenvorfall, denn der menschliche Körper ist ursprünglich für die Bewegung konzipiert. Wie der Mangel an körperlicher Aktivität Schäden im Bewegungsapparat verursacht, ist einfach erklärt:
Die Wirbelsäule besteht aus knöchernen Wirbelkörpern und den knorpeligen Bandscheiben (mit weichem, gallertartigem Innenkern), die zwischen den Wirbelkörpern liegen. Die Bandscheiben dienen als Puffer, beziehungsweise Polster, für den Druckausgleich. Durch Be- und Entlasten der Wirbelsäule erfolgt die Nährstoffversorgung der Bandscheiben. Das geschieht beispielsweise beim Gehen, ändern der Sitzhaltung, aufstehen oder hinlegen. Nährflüssigkeit wird durch diese Mikrobewegungen in die Bandscheiben gepumpt. Fehlende physische Aktivität, und statisches Dauersitzen führen zu einer Unterversorgung der Bandscheiben. Dadurch geht deren Elastizität verloren, sie werden rissig, die Gallertmasse kann austreten und schließlich den Bandscheibenvorfall verursachen.
Volle Rückendeckung auch im Home-Office.
In erster Linie ist es daher wichtig, vom Küchenstuhl auf einen passenden Bürostuhl zu wechseln, der dynamisches, freifederndes Sitzen ermöglicht. Dieser muss höhenverstellbar sein und eine gute Rückenunterstützung bieten. Der passende Schreibtisch sollte eine ausreichend große Arbeitsfläche haben. Auch hier ist eine integrierte Höhenverstellung von Vorteil. Im Folgenden finden Sie eine Checkliste für die richtige Einstellung Ihres Bürostuhles:
Raumanforderungen an das Heimbüro.
Im besten Fall wird das Heimbüro in einem eigenständigen Raum angesiedelt. Dieser sollte bei einer Mindestgröße von acht Quadratmetern eine Raumhöhe von 2,5 Metern aufweisen. Ein Fenster sorgt für ausreichend Frischluft und Tageslicht. Der Arbeitsplatz ist parallel zum Fenster zu arrangieren, sodass das Licht seitlich einfallen kann, was wiederum Blendungen und Reflexionen vermeidet. Zusätzlich schaffen Vorhänge und Jalousien die nötige Abdunklung. Reicht das Tageslicht nicht mehr aus, braucht es im unmittelbaren Arbeitsumfeld Kunstlicht mit einer Beleuchtungsstärke von circa 300 Lux. Wer noch am Laptop arbeitet, tut gut daran, sich zusätzlich einen größeren Bildschirm zu beschaffen. Förderlich ist außerdem die Verwendung einer externen Tastatur und Maus.
Trotz aller Bemühungen, Arbeitsplätze so ergonomisch wie möglich einzurichten, sind die Ursache für Erkrankungen des Bewegungsapparates nicht nur ungeeignete Bürostühle oder falsches Sitzen, sondern das Dauersitzen generell – kombiniert mit statischem Arbeitsverhalten und intensiver Bildschirmarbeit. Der Schlüssel für mehr Gesundheit im Büro findet sich daher im Zusammenspiel von menschlichem Bewegungsverhalten, einem Raum mit Wohlfühlatmosphäre und dem ergonomischen Arbeitsplatz.
Autor: Helena Pumberger, Wiesner-Hager Content-Redaktion